Pressemitteilung | Gewerkschaft der Flugsicherung e.V. (GdF)

Vergütungstarifverhandlungen 2005 / 1. Termin endet ohne Annäherung oder Fortschritt

(Neu-Isenburg) - Vereinbarungsgemäß trafen sich am gestrigen (05. Oktober) Mittwoch die Verhandlungskommissionen der GdF und der DFS in Offenbach zur ersten Runde der Vergütungstarifverhandlungen 2005. Als Reaktion auf die 6,8 Prozent - Forderung der GdF legte der Arbeitgeber unserer Verhandlungskommission folgendes Angebot vor:

- 1,7 Prozent lineare Vergütungsanpassung bei einer Laufzeit von 12 Monaten
- Einmalzahlung von 1,79 Prozent der Bruttovergütung eines Jahres.

Aus diesen Komponenten errechnete die DFS-Verhandlungskommission ein "Gesamtvolumen von ca. 3,5 Prozent", das sie als angemessen und gehaltvoll auch unter Berücksichtigung der GdF-Forderung bezeichnete. Das Verhältnis der Höhe der Einmalzahlung zur Höhe der angebotenen linearen Vergütung erklärten die DFS-Vertreter damit, dass die – im Übrigen nicht bestrittenen - günstigen wirtschaftlichen Daten des Jahres 2005 nicht zu einer "dauerhaften Belastung" der DFS führen dürften.

Ohne in detaillierte Berechnungen einzusteigen, haben wir dieses Angebot als nicht verhandlungsfähig zurückgewiesen. Wir haben der DFS-Delegation deutlich gemacht, dass die Verhandlungen auf Basis eines Angebots, welches so eklatant hinter der tabellenwirksamen Forderung zurückbleibt, nicht geführt werden können. Ferner haben wir unsere grundlegenden Bedenken gegen eine Einmalzahlung zu Lasten der linearen Erhöhung dargelegt.

Auf diesen Auftakt folgten, gemäß dem Wunsch der DFS, intensive Sondierungsrunden, die sich bis in den frühen Abend hinzogen, ohne in den entscheidenden Differenzen zu einer Annäherung zu führen. Im Ergebnis des ersten Verhandlungstages bleibt weitgehend unklar, ob der DFS-Verhandlungskommission, die in der GdF-Forderung zum Ausdruck kommende Erwartungshaltung der DFS-Beschäftigten bewusst ist, und – wichtiger noch -, ob die DFS bei der Fortsetzung der Verhandlungen am 01. November bereit ist, dieser Erwartung substantiell Rechnung zu tragen.

Die im Vorfeld der Vergütungsverhandlungen von beiden Seiten gehegte Hoffnung auf einen zügigen und vergleichsweise komplikationslosen Abschluss hat damit einen ersten spürbaren Dämpfer erfahren. Wir nehmen dies sehr ernst und stellen uns auf schwierige Verhandlungen ein, in denen die GdF-Tarifkommission die Unterstützung aller benötigt, die an einem erfolgreichen Verlauf der Vergütungsrunde interessiert sind. Vom Arbeitgeber erwarten wir für den Beginn der zweiten Runde am 01. und 02. November 2005 ein deutlich verbessertes Angebot, um in ernsthafte Verhandlungen ohne die Gefahr einer vorschnellen Eskalation einsteigen zu können.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft der Flugsicherung e.V. (GdF) Schleussnerstr. 42, 63263 Neu-Isenburg Telefon: 06102/372606, Telefax: 06102/3726070

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