Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU fordert stärkere Stützung des Schienenverkehrs durch Verkehrswegeplan / Unselt: Überdimensionierte Neubauprojekte sind unzeitgemäß

(Berlin) - Der Naturschutzbund NABU hat den Entwurf von Bundesverkehrsminister Stolpe zum Bundesverkehrswegeplan kritisiert und eine Umschichtung der Mittel zur Verkehrsverlagerung auf die Schiene gefordert. Eines der größten Defizite bei Stolpes Entwurf sei, dass mit den geplanten Maßnahmen keine deutliche Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene zu erreichen sei. "Auch wenn sich die Investitionsbeträge für Straßenbau und Schienenwege in der gleichen Größenordnung bewegen, kann keineswegs von einer Gleichbehandlung gesprochen werden", sagte der amtierende NABU-Präsident Christian Unselt. Der NABU fordere, dass im neuen Bundesverkehrswegeplan ein weit höherer Anteil für Schienenverkehrsprojekte eingeplant werden müsse, da dieser Sektor im Gegensatz zum Straßenbau in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt worden sei.

Zwar begrüße es der NABU, dass die Investitionsmittel zukünftig grundsätzlich stärker für Erhaltungsmaßnahmen in das bestehende Verkehrswegenetz als für den Bau neuer Strecken eingesetzt werden solle. Allerdings seien die Pläne für überdimensionierte Neubauprojekte in einem infrastrukturell gut erschlossenen Land wie Deutschland unzeitgemäß und würden dem Konzept einer umweltverträglichen Mobilitätsentwicklung, wie es die nationale Nachhaltigkeitsstrategie vorsehe, widersprechen, so Unselt.

Außerdem kritisierte der NABU den fortgesetzten Raubbau an der Natur, der aus zahlreichen der im Entwurf geplanten Projekte resultieren würde. "Auch wenn bei der Bewertung der Vorhaben die Umweltbelange stärker als in der Vergangenheit geprüft wurden, sind zahlreiche der geplanten Projekte als äußerst kritische Eingriffe in die Natur und Umwelt heutzutage einfach nicht mehr verantwortbar", sagte Christian Unselt. So müssten nach Ansicht des NABU der Aus- und Neubau von Bundesverkehrswegen, welche international geschützte Naturräume beeinträchtigen, grundsätzlich aus dem Plan gestrichen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26, 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-0, Telefax: 0228/4036-200

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