Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU fordert von Bundesregierung Verzicht auf Elbe-Ausbau

(Bonn/Dömitz) - Anlässlich eines Besuches von Bundesumweltminister Jürgen Trittin im NABU-Besucherzentrum Elbtalaue/Dömitz hat der Naturschutzbund NABU die Bundesregierung aufgefordert, den geplanten Ausbau der Elbe zu stoppen. "Wer angesichts der Flutkatastrophe eine weitere Kanalisierung von Wasserstraßen betreibt, hat erschreckend wenig begriffen", sagte Flasbarth. Es sei zu begrüßen, dass Bundeskanzler Schröder selbst den Elbeausbau zuletzt deutlich in Frage gestellt habe. Nun sei es an Bundesverkehrsminister Bodewig, den unmissverständlichen Verzicht auf die unökologischen und unökonomischen Ausbaupläne zu erklären. "Alle Fakten liegen seit Jahren auf dem Tisch und sind Dutzend Mal geprüft worden. Weitere Prüfungen dienen nur der Verschleppung einer längst fälligen politischen Konsequenz", so der NABU-Präsident.

Nach Auffassung des NABU müssten weitreichende umweltpolitische Konsequenzen aus der Flutkatastrophe gezogen werden. "Die Ergebnisse einer verfehlten Hochwasserpolitik sind derzeit an der Elbe zu besichtigen", so
Flasbarth. Zerstörte Auen, abgeschnittene Überflutungsräume, eine ständig wachsende Fließgeschwindigkeit sowie eine fortschreitende Versiegelung des Bodens seien nur einige der lange bekannten Probleme, die jetzt die Existenz vieler Menschen an der Elbe vernichtet hätten.

Mit dem vorgestellten NABU-Leitbild "Lebendige Flüsse" werde die enorme Bedeutung naturnaher Flusssysteme sowohl für einen wirksamen Hochwasserschutz als auch für eine überdurchschnittliche Artenvielfalt hervorgehoben. "Eine naturnahe, dynamische Flusslandschaft mit intakten Auen kann Wasser speichern und das Risiko von Flutkatastrophen deutlich vermindern", betonte der NABU-Präsident. Flasbarth forderte Bundesverkehrsminister Bodewig auf, den NABU an der geplanten nationalen Flusskonferenz zu beteiligen: "Wenn Strategien für einen nachhaltigen Hochwasserschutz erarbeitet werden sollen, darf auf den Sachverstand der Umwelt- und Naturschutzverbände nicht verzichtet werden."


Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-0 Telefax: 0228/4036-200

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