Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU fordert weitreichende Vereinbarungen gegen weltweite Umweltzerstörungen

(Bonn/Berlin) - Der Naturschutzbund NABU hat einen Tag vor dem offiziellen Start des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg alle Entscheidungsträger aufgefordert, den immensen Umweltproblemen mit weitreichenden internationalen Vereinbarungen zu begegnen und das Treffen zu einem beispielhaften Erfolg zu führen. "Es ist ein ermutigendes Signal, dass Bundeskanzler Schröder an der Weltkonferenz teilnimmt. Er unterstreicht damit die Dringlichkeit der zu bewältigenden Aufgaben", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Deutschland gelte bei vielen Umweltthemen international als Vorreiter und müsse diese Rolle in Johannesburg kraftvoll einsetzen.

Der NABU sieht auch zehn Jahre nach dem ersten Gipfel in Rio de Janeiro einen enormen Handlungsbedarf, um die vielschichtigen Umweltprobleme zu lösen und die weltweite Zerstörung natürlicher Ressourcen zu stoppen. Zwar seien Maßnahmen zur Reduktion klimaschädlicher Gase ergriffen worden, die aber angesichts der schon heute spürbaren Veränderungen bei weitem nicht ausreichen würden. "Das dringlichste Anliegen des Gipfels in Johannesburg müssen weitere deutliche Fortschritte beim internationalen Klimaschutz sein", betonte Flasbarth. Der NABU begrüße die Initiative von Bundesregierung und EU, den Anteil der regenerativen Energien international auf 15 Prozent bis zum Jahr 2010 auszubauen. Dies sei allerdings die unterste Marge: Aus Klimaschutzgründen sollten sich die Regierungen auf einen höheren Anteil verständigen.

Der Nachhaltigkeitsgipfel müsse in gleicher Weise Vereinbarungen zur Bekämpfung der Armut wie zum besseren Schutz der Umwelt treffen. "Ohne erfolgreiche Armutsbekämpfung kann es auch nicht gelingen, die globale Umweltzerstörung zu stoppen. Allerdings darf der Gipfel die originären Umweltprobleme nicht zu kurz kommen lassen", warnte der NABU-Präsident. Das größte Defizit bestehe weltweit beim fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt. "Wir brauchen eine internationale Vereinbarung, um rund 20 Prozent der Landfläche in einem weltumspannenden Netz unter Naturschutz zu stellen", so Flasbarth.

Für den NABU werden neben NABU-Präsident Jochen Flasbarth auch Thomas Tennhardt, Präsidiumsmitglied und Sprecher Internationales sowie die Bundesjugendsprecherin der Naturschutzjugend NAJU Kerstin Brümmer am Gipfel teilnehmen.


Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-0 Telefax: 0228/4036-200

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