Verbands-Presseticker
(Köln) - Die Personalzusatzkosten im westdeutschen Produzierenden Gewerbe werden in diesem Jahr voraussichtlich um 0,6 Prozentpunkte auf dann 78,5 Prozent des Direktentgelts steigen. In Ostdeutschland werden 66,8 Prozent erreicht. Denn die kräftig gestiegenen Beitragssätze in der Kranken- und Rentenversicherung treiben auch die gesetzlichen Sozialleistungen der Arbeitgeber in die Höhe. Hinzu kommt, dass die Beitragsbemessungsgrenze in der Renten- und Arbeitslosenversicherung zu Beginn des Jahres um über 13 Prozent angehoben wurde. Da somit ein größerer Teil des Gehalts beitragspflichtig wird, erhöht sich die Beitragslast erheblich. Ob die Kosten dafür an anderer Stelle gedrückt werden können, erscheint momentan fraglich.
(Bonn) - Güterversendungen mit der Spedition werden teurer, wenn ab 31. August 2003 die Lkw-Maut kommt. Wie die Vereinigung der Sammelgutspediteure im BSL (Versa) mitteilt, liegen die zu erwartenden Preissteigerungen je nach Marktsegment zwischen drei und fünfzehn Prozent. Sie empfiehlt ihren Mitgliedern, diese 1:1 weiter zu berechnen. Die durch die Lkw-Maut ausgelösten Kostensteigerungen lassen sich weder durch Rationalisierungsmaßnahmen noch durch Umorganisation der Transportabläufe auffangen, so die Mittelstandsvertretung des Speditionsgewerbes.
(Berlin) - Der Bundesverband Junger Unternehmer (BJU) hat anlässlich des deutsch-französischen Gipfels zur EU-Verfassung am 10. Juni den bisher vom EU-Konvent vorgesehenen Kompetenzkatalog kritisiert. "Wir lehnen eine konkurrierende Gesetzgebung zwischen EU und Mitgliedsstaaten im Bereich der Sozialpolitik ebenso ab wie eine zentrale Koordinierung der Beschäftigungspolitik. Der deutsche Föderalismus zeigt, dass dies zu Einheitslösungen führt. Wir sind davon überzeugt, dass der Wettbewerb der nationalen Systeme wirtschafts- und beschäftigungsfreundlicher ist", erklärte der BJU-Bundesvorsitzende Marcus Schneider.
(Köln) - In der aktuellen Juni-Ausgabe der Zeitschrift Test (Herausgeber: Stiftung Warentest, Berlin) - verkaufte Auflage über 600.000 Exemplare - wird, exemplarisch an zwei Trainings-Beispielen, der Markt der Persönlichkeitstrainings bewertet. Der DVWO Dachverband der Weiterbildungsorganisationen e.V. übernimmt darin die Position Pro Persönlichkeitstrainings. Die Contra-Position übernahm die Diplom-Psychologin und anerkannte Fachautorin Bärbel Schwertfeger. Den gesamten Beitrag der Stiftung Warentest finden Sie unter www.dvwo.de unter Presse >Presse-Spiegel.
(Espelkamp/Berlin) - Der Espelkamper Unternehmer Paul Gauselmann ist auch zukünftig Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Automatenindustrie e.V. (VDAI). Auf der Jahreshauptversammlung des Industrieverbandes, die vor wenigen Tagen in Berlin stattgefunden hatte, wurde Paul Gauselmann von den Mitgliedern erneut einstimmig und für weitere zwei Jahre an der Spitze des Branchenverbandes bestätigt. Seit nunmehr 22 Jahren prägt Paul Gauselmann die Branchenpolitik maßgeblich und entscheidend. Im VDAI haben sich die Hersteller und Importeure von Musik- und Unterhaltungsautomaten sowie von Waren- und Leistungsautomaten zusammengeschlossen.
(Berlin) - Der Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV) wird der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di bei den diesjährigen Tarifverhandlungen für den Groß- und Außenhandel ein neues Ausbildungsmodell vorstellen. Ziel des Verbandes ist, möglichst vielen jungen Menschen einen Ausbildungsplatz zukommen zu lassen und den Unternehmen dafür gleichsam Anreize zu liefern. Das ZGV-Modell sieht vor, für alle bereits abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse die bisherigen Ausbildungsvergütungen fortbestehen zu lassen. Für alle zusätzlich geschaffenen Ausbildungsverhältnisse sollen die Ausbildungsvergütungen um zehn Prozent niedriger ausfallen dürfen.
(Köln) - Eine hoch industrialisierte Volkswirtschaft, die mit Rohstoffen nicht reich gesegnet ist, braucht vor allem eins: Spitzenkräfte. In Deutschland ist es mit der so genannten Humankapitalausstattung allerdings nicht mehr so weit her wie in vergleichbaren Industrienationen. Zwar wird hierzulande viel und auch gut in der Breite ausgebildet, und die duale Berufsbildung zählt zu den Stärken des deutschen Bildungssystems. Dieses bringt jedoch im Vergleich zu anderen Ländern insgesamt nicht genügend Hochqualifizierte hervor. Das könnte dem Standort Deutschland auf Dauer zu schaffen machen.
(Berlin) - Im Streit um die Einführung eines bundeseinheitlichen Rücknahmesystems für Einweg-Getränkeverpackungen nimmt die Wirtschaft das Gesprächsangebot von Bundesumweltminister Jürgen Trittin grundsätzlich positiv auf. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie und der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels erwarten eine ergebnisoffene Diskussion über die Pfandpflicht und eine vorurteilsfreie Prüfung von Alternativen durch den Bundesumweltminister. Die Wirtschaft befürwortet die ökologischen Zielvorgaben der Verpackungsverordnung, ist aber ebenso wie der Sachverständigenrat für Umweltfragen fest davon überzeugt, dass das Pflichtpfand nicht der richtige Weg ist, sie zu erfüllen.
(Duisburg) - Das deutsche Tankschifffahrtsgewerbe hat im vergangenen Jahr nicht an der sehr guten Entwicklung der beiden Vorjahre anknüpfen können. Dennoch überwog die Zufriedenheit bei der diesjährigen 30. Tankreederversammlung des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) in Duisburg. Immerhin lag das Vorjahresergebnis deutlich über den extrem schlechten Ergebnissen der davor liegenden Jahre. Günter Arndt, Geschäftsführer der VTG-Lehnkering Reederei GmbH und zugleich Vorsitzender der Tankschifffahrtskommission des BDB, sprach von einer soliden Geschäftsentwicklung im Mineralöl- und Chemiebereich.
(Berlin) - Neue Herausforderungen systematisch annehmen den traditionellen Aufgaben mit Schwung begegnen: Diese Quintessenz zog die Jahresversammlung der deutschen Sektion von amnesty international (ai) bei ihren diesjährigen Beratungen. Den rund 800 Delegierten in der Wuppertaler Stadthalle berieten einen strategischen Plan für die Jahre 2004-2010. Die weltweit größte Menschenrechtsorganisation wird auch in Zukunft ihre ganze Kraft der Aufgabe widmen, Folter, Todesstrafe und "Verschwindenlassen" zu bekämpfen und Flüchtlinge zu schützen. Ein größeres Augenmerk gilt zukünftig unter anderem dem Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten mit staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren.