Verbands-Presseticker
(Köln) - Wer zur Zeit meint, dem Theater einen besonderen Gefallen tun zu müssen, der klagt in der Öffentlichkeit gerne über dessen Kosten. Nur 15 Prozent der Gelder, heißt es dann immer wieder, stünden für die Kunst zur Verfügung. Beliebt ist auch der Hinweis, 85 Prozent der Kosten seien Personalkosten, was häufig so aufgefasst wird, als ob diese Gelder nichts mit der Kunst zu tun hätten. Solche Debatten erreichen gerne ihren intellektuellen Höhepunkt mit der Feststellung, das Theater gebe sein Geld überwiegend für die Verwaltung aus. So wird der Eindruck erweckt, das Theater sei nichts anderes als eine Bürokraten-Hochburg. Mit alledem erweist man den Brettern, die immer noch die Welt bedeuten, einen ziemlichen Bärendienst.
(Berlin) - Der BVR teilt die Einschätzung, dass das umfangreich reglementierte Förderverfahren den wichtigsten Grund für die zurückhaltende Bereitschaft in der Bevölkerung zum Abschluss eines förderfähigen Altersvorsorgevertrags darstellt. Das Ziel, die Auswahl der förderfähigen Anlageformen auszuweiten, sei zu unterstützen. Wie der BVR bereits im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zum Altersvermögensgesetz gefordert hatte, erhält der mündige Verbraucher auf diese Weise die Möglichkeit, die aus seiner Sicht sinnvollste Anlageform für seine individuelle Altersvorsorge zu wählen. Die geplante Verfügungsmöglichkeit über das Altersvorsorgekonto ermögliche es den Anlegern, auch neben der bislang vorgeschriebenen gleichmäßigen Auszahlung des angesparten Kapitals andere, über die 20-prozentige Kapitalabfindung hinausgehende Kapitalverfügungen vorzunehmen.
(Hannover) - Der Verband der Bauindustrie für Niedersachsen zeigt sich erfreut über das Ergebnis der Beratungen im Vermittlungsausschuss vom Bundestag und Bundesrat bezüglich des Steuervergünstigungsabbaugesetzes. Nach den Worten des Hauptgeschäftsführers des Verbandes, Prof. Michael Sommer, hätte das vom Bundestag beschlossene Gesetz katastrophale Auswirkungen auf die Bauwirtschaft gehabt. Insbesondere die Pläne zur Kürzung der Eigenheimzulage, zur Mindestbesteuerung von Unternehmen und auch zur Besteuerung von Immobiliengeschäften waren auf heftige Kritik des Verbandes gestoßen. Kernpunkte des Gesetzgebungsvorhabens hätten ganz maßgebliche Rahmenbedingungen für die Bauindustrie verschlechtert.
(Hattersheim) - Einstimmig hat der Gesamtvorstand des Bundesverbandes Möbelspedition (AMÖ) e.V. eine Resolution verabschiedet, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, die Maut in Deutschland nur unter Bedingungen zum 31. August 2003 einzuführen. So müsse unbedingt sichergestellt sein, dass die Maut verzögerungs- und störungsfrei im automatisierten Verfahren entrichtet werden könne. Die AMÖ weist nachdrücklich darauf hin, dass es beim geplanten Ausbaustand des Mautsystems zum Zeitpunkt der Mauteinführung durch Lkw-Rückstaus bis weit in die Autobahn-Hauptfahrstreifen hinein neben einhergehenden Blockaden der Tankstellen durch wartende Fahrzeuge zu gravierenden Verkehrsgefährdungen im Sommerreiseverkehr kommen wird. Zusätzlich zu den dramatisch erhöhten Unfallrisiken sind schwere Störungen der von pünktlichen Lieferungen abhängigen deutschen Wirtschaft zu erwarten.
(München) - Die aktuellen Preiserhöhungen einiger Mineralölkonzerne sind nach Ansicht des ADAC absolut ungerechtfertigt. Nachdem sich die Rohölpreise im Vergleich zu den Höhenflügen zu Beginn des Irakkrieges wieder auf ein Niveau von zuletzt 25 US-Dollar eingependelt haben, müssen die Tankstellenpreise diese Entwicklung jetzt nachvollziehen. Nach Ansicht des ADAC gibt es vor diesem Hintergrund eher einen Spielraum für einige Cent nach unten. Kurz vor Ostern dagegen die Preise anzuheben, ist ein dreister Versuch der Mineralölkonzerne beim Autofahrer Kasse zu machen. Wieder einmal belegen die Mineralölkonzerne, dass sie immer dann am liebsten an der Preisschraube drehen, wenn die Menschen besonders auf ihr Auto angewiesen sind.
(Berlin) - Die Stimmung ist so schlecht wie die Lage. Diese Aussage von Creditreform bei der gestrigen Vorstellung ihrer Umfrage zur Wirtschaftslage im Mittelstand spiegelten im wesentlichen die Einschätzung des BVMW wider. Auch er sehe derzeit keine Trendwende, erklärte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW). Die mittelstandsfeindliche Politik der Bundesregierung in den zurückliegenden Jahren und das Ausbleiben von spürbaren Reformen, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt, haben nicht unwesentlich zu der jetzigen Situation beigetragen.
(Heppenheim) - Nicht alle Gesundheits-Checks zu jeder Zeit zahlt die gesetzliche Krankenkasse. Bevor Patienten jedoch dafür in die eigene Tasche greifen, sollten sie sich über das spezielle Leistungsangebot ihrer Krankenkasse genau informieren. Zahlreiche Ärzte bieten inzwischen Gesundheits-Checks auf Kosten der Patienten an, auch wenn die Krankenkassen die Kosten dafür übernehmen. Dabei sind Geschäftemacherei und seriöse Medizin nicht immer leicht zu unterscheiden. Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) hat eine Übersicht häufiger Vorsorgeleistungen und Impfungen in einer Orientierungshilfe zusammen gestellt.
(Bonn) - Die Einschätzung der Unternehmensberater zur derzeitigen wirtschaftlichen Situation und zur Entwicklung deutscher Unternehmen in den kommenden sechs Monaten fällt auch im Frühjahr nur wenig freundlicher als im Herbst 2002 aus. Im gestern in Bonn vorgelegten Stimmungsbarometer Wirtschaft/Frühjahr 2003 des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. bezeichnen zwar weniger Befragte die derzeitige Lage in Industrie und Wirtschaft als schlecht bis sehr schlecht (Frühjahr 2003: 58 Prozent, Herbst 2002: 67 Prozent), doch eine durchgreifende Aufwärtsentwicklung im kommenden Halbjahr erwarten die 1.400 befragten Unternehmensberater nicht. Dass der Arbeitsplatzabbau weitergehen werde, meinen über 85 Prozent. (BDU-Stimmungsbarometer Herbst 2002: 88 Prozent).
(Bonn) - Deutliche Worte der Kritik richtete DJV-Bundesvorsitzender Rolf Lautenbach an die Bundesregierung: Die so genannte Reform des Arbeitslosengeldes bestraft vor allem ältere Arbeitslose für ihr Lebenswerk. Die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes für ältere Arbeitslose von 32 auf 12 Monate zu senken, so Lautenbach, sei in hohem Maße unsozial. Die Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt zeigten, dass an eine Stellenvermittlung der über 50-Jährigen nicht zu denken sei. Bereits 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland beschäftigten keine älteren Arbeitnehmer mehr. Nach den Plänen der Bundesregierung soll sich an das verkürzte Arbeitslosengeld die auf Sozialhilfeniveau gesenkte Arbeitslosenhilfe anschließen, bevor dann endlich der Rentenbezug einsetzt, so Lautenbach.
(Berlin/Bonn) - Mitte April diesen Jahres wird der letzte Jahrgang von Studienanfängern das Medizinstudium nach der alten Approbations-ordnung (AppO) aufnehmen. Das heißt aber nicht, dass sich ab Herbst für die jetzigen Studierenden nichts ändert. Vom Bundesministerium für Gesundheit sind recht verwirrende Übergangsbestimmungen ausgegeben worden. So wird zum Beispiel 2005 das 1. Staatsexamen zum letzten Mal nach der alten Approbationsordnung abgenommen, die Studenten müssen dann aber trotzdem nach der neuen AppO weiterstudieren, kommentiert Andreas Rhode, Vorstandsmitglied des Ausschusses Medizinstudenten im Hartmannbund, die neuen Entwicklungen.