Pressemitteilung | UVB - Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB)

Große Zahl der "Altnachfrager" auf dem Ausbildungsmarkt als Chance begreifen! / Berufsvorbereitung neu ausrichten, um Fachkräfte zu sichern

(Berlin) - Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB) hat die große Zahl von sogenannten "Altnachfragern" auf dem Ausbildungsmarkt als Chance für die Fachkräftesicherung bezeichnet. Bei steigendem Fachkräftebedarf und rückläufigen Schülerzahlen muss dieses vorhandene Potential jetzt vollständig genutzt werden.

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der UVB, Klaus-Dieter Teufel, sagte anlässlich der Tagung der Sonderkommission "Ausbildungsplatzsituation": "Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist direkt mit der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Arbeitsmarkt verknüpft. Doch obwohl die Unternehmen immer mehr Ausbildungsplätze anbieten, bleibt die Zahl der in Warteschleifen abgestellten Jugendlichen ohne Ausbildung zu hoch. Zur Zeit nehmen 13.000 Berliner Jugendliche an Berufsvorbereitungsmaßnahmen teil. Um sie alle auszubilden, reichen die betrieblichen Angebote der Unternehmen nicht aus. Genügend Arbeitsplätze sind jedoch vorhanden."

Aus Sicht der UVB müssen darum die Berufsvorbereitungsmaßnahmen neu ausgerichtet werden. So wird den Betroffenen geholfen und ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet. Die Forderungen der UVB sind:

1. Einjährige Berufsvorbereitung im Betrieb für Ausbildungsplatzbewerber (sogenannte "Einstiegsqualifizierung") stärker nutzen und ausweiten.
2. Berufsvorbereitungsmaßnahmen mit Anschlussausbildung in Betrieben oder bei Trägern koppeln.
3. Dreijährige Berufsausbildung für Schüler statt der bisherigen einjährigen Grundlehrgänge an Berufsfachschulen einführen.
4. Fortbildungen mit anerkannten Teilqualifikationen bis hin zur zweijährigen Umschulung mit Abschluss für ältere Jugendliche anbieten.

Seit 2007 ist der Anteil der "Altnachfrager" von 72% auf jetzt 81% gestiegen. In absoluten Zahlen heißt das, dass in Berlin von den bis heute gemeldeten 20.000 Bewerbern um Ausbildungsplätze fast 16.000 "Altnachfrager" sind. 2007 kamen auf 36.000 Bewerber 26.000 "Altnachfrager".

Dazu sagte Teufel: "Dieses Problem zu bewältigen, muss ein Hauptziel der Arbeitsmarktpolitik der nächsten Jahre sein, denn die betroffenen Jugendlichen werden immer älter. Damit schrumpft letztendlich auch ihre Chance auf dem Arbeitsmarkt. Das ist eine untragbare Situation."

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB) Thorsten Elsholtz, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Am Schillertheater 2, 10625 Berlin Telefon: (030) 31005-0, Telefax: (030) 31005-166

(tr)

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