Verbands-Presseticker
(Hamburg) - "Der Musikabsatz in Deutschland ist im 1. Halbjahr 2003 um 16,3 Prozent gesunken. Die ungebremste Zunahme massenhafter digitaler Musikkopien ist hierfür der Hauptgrund. Hinzu kommt die Wirtschaftslage am Rande einer Rezession", erklärt Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände. Besonders stark war der Rückgang erneut im Bereich der Funk- und TV-beworbenen Hit-Compilations (-47,5 Prozent), die als Toprepertoire besonders attraktiv sind und besonders gen durch praktisch kostenlose Privatkopien substituiert werden.
(Berlin) - Zur Kritik des Brandenburgischen Innenministers Schönbohm an der Eingetragenen Lebenspartnerschaft in der Ausgabe der Berliner Zeitung vom 14. August erklärt Philipp Braun, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD): Herr Schönbohm spielt sich offenbar als Kardinal Ratzinger der CDU auf, wenn er über missverstandene Toleranz und Akzeptanz schwadroniert. Auch mit seinem Angriff auf die Eingetragene Lebenspartnerschaft wandelt er auf Ratzingers Spuren. Der evangelische Christ Schönbohm sollte sich besser an der EKD orientieren, die rechtliche Verbesserungen für Lebenspartnerschaften ausdrücklich für ethisch geboten hält."
(Bonn) - Die Bürgschaftsbanken haben im 1. Halbjahr 2003 rund 2600 mittelständischen Unternehmen die Kredit- und Beteiligungsfinanzierung ermöglicht. Das Bürgschaftsvolumen lag mit knapp 440 Mio. Euro in den ersten 6 Monaten um 3,5 Prozent unter dem des Vorjahres. Mittelständler haben damit Kredite oder Beteiligungen von mehr als 610 Mio. Euro erhalten. Zahlreiche Betriebe und Arbeitsplätze wurden dadurch gesichert oder ausgebaut. Die Gründe für den leichten Rückgang der Bürgschaftsaktivitäten sind: schwieriges wirtschaftliches Umfeld und zurückhaltende Investitionsfreudigkeit und damit Kreditnachfrage der Unternehmen.
(Bonn/Berlin) - Der Naturschutzbund NABU hat die Eckpunkte des Referentenentwurfs zur Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) als zukunftsweisend begrüßt. Der Entwurf bringt neuen Schwung für den Ausbau der erneuerbaren Energien", sagte NABU-Vizepräsident Christian Unselt. Dies gelte insbesondere für die Sparten Biomasse und Geothermie, wo die Vergütungen teilweise angehoben werden sollen. Hervorzuheben sei nach Auffassung des NABU die Berücksichtigung von Naturschutzinteressen.
(Berlin) - Deutschlands Bürger begehren auf. "Schluss mit dem Bankenskandal" fordert eine Berliner Initiative. Hamburg kämpft für die städtische Wasserversorgung. Die Brandenburger wehren sich gegen die Zwangsfusion ihrer Gemeinden. Und die Wähler Schleswig-Holsteins sammeln Unterschriften gegen die "Bildungswüste Grundschule". "Überall drückt die Menschen der Schuh. Sie wollen die Politik nicht länger nur den Parlamenten überlassen. 2003 könnte zum Rekord-Jahr der direkten Demokratie werden", erklärte Claudine Nierth, Vorstandssprecherin von Mehr Demokratie, am 14. August in Berlin.
(Bonn) - Gemeinsam mit den von der anhaltenden Hitzewelle hart betroffenen Landwirten müssen die Raiffeisen-Genossenschaften erhebliche Ernteausfälle verkraften. Mit nur 38 bis 39 Mio. t werden in Deutschland mindestens 10 Prozent weniger Getreide geerntet als 2002. In manchen Regionen fehlen den Genossenschaften mehr als 25 Prozent des normalen Erfassungsvolumens. Die Getreidequalität ist insgesamt gut. Minderqualitäten, wie sie im feuchtigkeitsgeschädigten Jahr 2002 an der Tagesordnung waren, beeinflussen nur vereinzelt die Erzeugerpreise.
(Wiesbaden) - Noch bis zum 31. August 2003 können Nachwuchstalente ihre kreativen Internet- und Mobile-Lösungen beim e-talents award 2003 einreichen. In den Kategorien e-clips (Streaming, Filme, Clips), e-culture (Kunst, Musik, Kultur), e-games (Spiele und Unterhaltung) und e-mobile (mobile Konzepte und Anwendungen) gibt es jeweils Preise in Gold, Silber und Bronze.
(Köln) - In Deutschland sind derzeit fast neun von zehn Vätern erwerbstätig, aber nur knapp zwei Drittel der Mütter. Angesichts des absehbaren Fachkräftemangels liegt es im Interesse der Unternehmen, mehr Mütter als Mitarbeiterinnen zu gewinnen, und auch für die Politik ist im Hinblick auf die alternde Bevölkerung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Kernthema. Dennoch fehlt z.B. eine Statistik darüber, wie viele Firmen hierzulande Betriebskindergärten oder Hilfen bei der Betreuung anderer Angehöriger anbieten und welche Gründe die Unternehmen hindern, sich noch stärker für familienfreundliche Arbeitsplätze einzusetzen.
(Berlin) - "Die Reformwerkstatt Deutschland tritt mit den heutigen Kabinettsbeschlüssen in die entscheidende Phase", mahnt Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). "Regierung und Opposition dürfen in den kommenden Monaten nicht durch faule Kompromisse die guten Chancen für ein Reformjahr 2003 verspielen", so Braun zu den Entscheidungen zur Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik. Bei der Reform der Gewerbesteuer sei es absolut richtig, die Leistungsfähigkeit in den Mittelpunkt zu rücken und auf unternehmensschädliche Hinzurechnungen von Substanzelementen zu verzichten.
(Berlin) - Zu den Beschlüssen der Bundeskabinetts erklärt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH): "Das Bundeskabinett hat am 13. August bemerkenswerte Weichenstellungen vorgenommen. Das vorhandene Reformpotenzial ist jedoch nicht ausgeschöpft worden. Die Opposition sollte die Chance nutzen, im weiteren parlamentarischen Prozess Verbesserungen durchzusetzen. Nur wenn es gelingt, Ausgaben zu beschränken, statt die Abgabenlast für Bürger und Betriebe weiter zu erhöhen, schaffen wir Wachstum und damit die Grundlage für mehr Arbeit."