Verbands-Presseticker
(Bonn) - Wer keine akuten Probleme hat, sollte Zahnersatz-Maßnahmen erst nächstes Jahr durchführen lassen. Das empfiehlt der AOK-Bundesverband gesetzlich Krankenversicherten. Am 1. Januar 2004 tritt ein neuer Honorarvertrag für Zahnärzte in Kraft. Dadurch sinken die Zuzahlungen für Kronen oder Brücken. Ab 2004 zahlen die Krankenkassen außerdem für keramisch verblendete und Vollkeramik-Kronen die gleichen Zuschüsse wie für Metallkronen. Ab 2004 erhalten die Zahnärzte mehr Geld für zahnerhaltende Maßnahmen. Untersuchungen, Beratung, Füllungen und Zahnwurzelbehandlungen werden höher vergütet. Dagegen sinkt das Honorar für kieferorthopädische und prothetische Leistungen.
(Berlin) - Die Hoffnungen der Bundesbürger auf eine Erholung der Wirtschaft und ihrer eigenen finanziellen Situation sind so gering wie zuletzt im Bundestagswahljahr 1998. Das ist ein zentrales Ergebnis der Bevölkerungsbefragung 2003 der Wirtschaftsjunioren Deutschland. Zugleich jedoch zeigen sich die Bundesbürger zunehmend bereit, auch staatliche Leistungskürzungen im Bereich der Subventionen oder der Sozialsysteme mitzutragen. "Die Bedingungen für Reformen sind so günstig wie seit Jahrzehnten nicht mehr", so Thomas Emmerling, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, bei der Vorstellung der Studie am 24. Juli in Berlin. "Der Tiefpunkt kann zum Wendepunkt werden."
(Berlin) - Das vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erhoffte mutige Plädoyer für mehr Wettbewerb im Bus- und Bahnverkehr ist ausgeblieben. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) über Zuschüsse im Nahverkehr sei allenfalls ein kleiner Schritt in die gewünschte Richtung, so die Spitzenorganisation der Industrie- und Handelskammern. Einzige Lichtblicke des Urteils seien die erforderliche klare Definition bezuschusster Leistungen sowie die Forderung nach mehr Transparenz und eindeutigen Vergabekriterien bei Zuschüssen.
(Düsseldorf) - Nach den Überschwemmungen des letzten Jahres bedroht nun eine extreme Trockenheit die Landwirtschaft. Nach ersten Schätzungen des Deutschen Bauernverbandes belaufen sich die Ertragsausfälle allein in der Getreideernte auf rund eine Milliarde Euro. Mit bodenschonenden Verfahren lassen sich aber auch in Trockenperioden Ertragseinbußen in der Landwirtschaft verringern und dies ohne Zusatzkosten zu verursachen. Darauf weist jetzt der VDI hin. Bodenschonende Verfahren haben unter anderem das Ziel, schonend mit dem Wasservorrat des Bodens umzugehen. Gemeint sind die "Konservierende Bodenbearbeitung" und die "Direktsaat".
(Berlin) - Der VPRT als Interessenvertretung des privaten Rundfunks in Deutschland sieht sich durch die ARD-Werbetochter "SALES & SERVICES" in dem Vorwurf bestätigt, der öffentlich-rechtliche Rundfunk nutze seine Gebührenfinanzierung zu wettbewerbsverzerrenden Dumpingpreisen im Werbemarkt. Zur Begründung verwies VPRT-Präsident Jürgen Doetz heute in Berlin auf ein aktuelles Angebot von "SALES & SERVICES" an die DFL und ihre Lizenzvereine bzw. Kapitalgesellschaften, Werbespots zum Beispiel für sogenannte "Jointspots" in Kombination mit den jeweiligen Partnern und Sponsoren zu "nicht marktüblichen Konditionen" - so wörtlich das entsprechende Angebot - zu buchen. Konkret angeboten wird eine 50prozentige Rabattierung.
(Köln) - Fast 430.000 Jugendliche beendeten 2001 die Schule, die Lehre oder das Studium, ohne ein Abschlusszeugnis, einen Gesellenbrief oder ein Diplom in der Tasche zu haben. Damit erreicht knapp jeder sechste Abgänger nicht das angestrebte Ausbildungsziel. Im Schuljahr 2000/2001 verließen 88.500 Jugendliche eine allgemein bildende Schule ohne Abschluss fast ein Zehntel aller Schulabsolventen. Etwa zwei Drittel der Drop-outs sind männlich. Jeder fünfte Abbrecher ist ein ausländischer Jugendlicher.
(Frankfurt am Main) - Für den normalen Beobachter ist das Sommertheater zwischen Brüssel und Berlin in Sachen Lkw-Maut kaum noch nachvollziehbar. Brüssel spricht von Beihilfen für das deutsche Transportgewerbe, die es objektiv aber gar nicht gibt. Die Kommission will deshalb die deutsche Maut bis zum Ende ihrer diesbezüglichen Prüfungen stoppen. Bundesminister Dr. Stolpe erklärt, dass man mit der EU-Kommission im Gespräch sei, aber die Maut gleichwohl zum 31. August kommt. Diese Sprachverwirrung zwischen Brüssel und Berlin kann nicht allein an Übersetzungsproblemen des Sprachendienstes der Kommission oder der Bundesregierung liegen, sondern muss dem Bereich des politischen Fingerhakelns zugeordnet werden.
(Berlin) - Bioland, Demeter und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lehnen die Leitlinien von EU-Agrarkommissar Franz Fischler zum Nebeneinander von gentechnischer, konventioneller und biologischer Landwirtschaft ab. Die gestern in Brüssel präsentierten Vorschläge ließen zentrale Fragen ungeklärt und würden die Probleme auf die Mitgliedsstaaten abschieben. Solange es keine strikte und verbindliche EU-Verordnung für Gentech-Betriebe gebe, müsse Agrarministerin Renate Künast wenigstens in Deutschland dafür sorgen, dass die gentechnikfreie Landwirtschaft geschützt wird.
(Bonn) - Der Präsident des Sozialverbandes VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, hat Bundesregierung und Union aufgefordert, ihr Konsenskonzept vor allem in Hinsicht auf den Zahnersatz zu überarbeiten und nachzubessern. "Es ist ganz eindeutig, dass diejenigen, die wenig im Geldbeutel haben, beim Zahnersatz besonders zur Kasse gebeten werden", sagte Hirrlinger. Dies könne jedoch keine Zukunftsvision für ältere Menschen sein. Aus diesem Grund schlägt Hirrlinger Bundesregierung und Opposition vor, wenigstens beim Tatbestand "Zahnersatz" vom Vorschlag der Konsensrunde zur Gesundheitsreform abzuweichen.
(Berlin) Am 28. Juli startet der voraussichtlich letzte gesetzlich geregelte Sommerschlussverkauf (SSV). Nach der vom Bundeskabinett beschlossenen Aufhebung des Sonderveranstaltungsverbots sind nach Inkraftreten des Gesetzes Werbeaktionen mit Preissenkungen des gesamten Warenangebots ohne Beschränkungen zulässig. Dazu erklärte am 24. Juli Johann Hellwege, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG: "Der Einzelhandel kann es nur begrüßen, dass nun nicht mehr der Gesetzgeber, sondern jedes Unternehmen selbst über die Durchführung von Schlussverkäufen, und dies auch zu anderen Anlässen und Zeiträumen als bisher, entscheiden kann."






