Verbands-Presseticker
(Berlin/Düsseldorf/Radolfzell) - Der überwiegende Teil des deutschen Handels bereitet sich mit Hochdruck auf das Ende der Übergangsregelung beim Dosenpfand vor. "Die Verweigerungsfront beim Dosenpfand bröckelt", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH). "Nach einer Umfrage der DUH fehlt nur noch für 9 Prozent der Getränke ein Rücknahmesystem. Die Getränkeversorgung in Mehrweg und korrekt bepfandetem Einweg ist selbst bei einer andauernden Hitzewelle sichergestellt." Die DUH zeigte sich belustigt vom neu aufgetauchten Schreckgespenst eines Getränkenotstandes als Folge des Dosenpfandes: "Der durstige Kunde findet zu jeder Zeit ein umfassendes Getränkeangebot."
(Berlin) - Nach Überzeugung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. darf die schwierige Lage unserer Betriebe in einer ohnehin wirtschaftlich angespannten Zeit nicht zusätzlich gestört werden. Doch mit der in den vergangenen Tagen durchgeführten Urabstimmung und dem heute verkündeten Ergebnis geschieht genau dies. Eine Minderheit von 4.500 zur Urabstimmung aufgerufenen IG Metall-Mitglieder durfte über den nun bevorstehenden Streik entscheiden. Berücksichtigt man, dass lediglich rund 3.600 mit Ja votierten, ergib sich unter dem Strich eine Zustimmung von nur 7,7 Prozent aller Beschäftigten.
(Berlin) - Bei der Umsetzung des EU-Richtlinienpakets in ein neues Telekommunikationsgesetz (TKG) erwartet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ein Gesetz, das im Interesse des Wettbewerbs zügige und verbindliche Entscheidungen erlaubt. Noch gebe es zu viele "Kann- Bestimmungen", die zwar der Regulierungsbehörde (RegTP) einen Handlungsspielraum eröffneten, für die Unternehmen aber Unkalkulierbarkeiten im Handeln bedeuteten. Der Regulierungsbehörde werde sehr viel mehr abverlangt als bislang. So müsse sie zukünftig vorausschauend agieren.
(Düsseldorf) - Die am Pfingstwochenende erneut aufgetauchten Gerüchte um einen möglichen Getränkenotstand in Deutschland wegen des Pflichtpfandes, weist der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels in aller Entschiedenheit als "Ammenmärchen" zurück. Günther Guder, geschäftsführender Vorstand des Verbandes: "Getränkeabholmärkte und auf Mehrweg setzende Lebensmittelgeschäfte stehen bereit. Allein der Getränkefachgroßhandel hat sich durch Schaffung von etwa 5.000 neuen Arbeitsplätzen in den letzten zehn Wochen in seinen 3.000 Betrieben auf die neuen Herausforderungen der verstärkten Mehrwegnachfrage eingestellt."
(Frankfurt am Main) - Das Deutsche Aktieninstitut e.V. und die Unternehmensberatung Towers Perrin haben gemeinsam ein Modell zur zeitgemäßen Vergütung von Aufsichtsräten börsennotierter Gesellschaften entwickelt. Das Modell greift die Bestimmungen des Deutschen Corporate Governance Kodexes auf und gibt erstmals konkrete Umsetzungsempfehlungen. Die Unternehmen können das flexible Modell abhängig von ihrer Größe und Branche spezifisch auf ihre Bedürfnisse bei der Vergütung von Aufsichtsratsmitgliedern zuschneiden. Sowohl Towers Perrin als auch das Deutsche Aktieninstitut haben in früheren Studien festgestellt, dass die eher allgemein gehaltenen Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodexes weiterer Konkretisierung bedürfen, so Prof. Rüdiger von Rosen, Leiter des Deutschen Aktieninstituts
(Berlin) - Als unhaltbaren Zustand bezeichnete ver.di-Vize Margret König-Raane die dramatisch steigende Zahl von Langzeitarbeitslosen, denen in Folge des Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt ihre Anträge auf Arbeitslosenhilfe abgelehnt und die gezwungen würden, ihre Altersvorsorge aufzulösen. Betroffen seien bereits mehr als 25.000 Langzeitarbeitslose. Monatlich wachse die Zahl der Betroffenen um rund 5.000. Seit Januar 2003 dürften Bezieher von Arbeitslosenhilfe in der Summe pro Lebensjahr höchstens über 200 Euro verfügen, eine 65-jährige Person also höchstens über 13.000 Euro.
(Stuttgart) - Die Ausbeutung von Kindern in bewaffneten Konflikten und Kriegen muss beendet werden. Das fordert "Brot für die Welt" anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am 12. Juni. Die Rekrutierung von Kindern als Soldaten ist eine besonders grausame Form der Kinderarbeit. Schätzungen zufolge werden weltweit derzeit über 300.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren als Soldaten missbraucht. Tausende von ihnen sind jünger als zehn Jahre. Allein in der Demokratischen Republik Kongo kämpfen 10.000 bis 15.000 Kinder.
(München) - Anlässlich der entscheidenden Sitzung des EU-Agrarrates vom 11. bis 13. Juni 2003 fordert der Bayerische Bauernverband die EU-Agrarminister noch einmal eindringlich auf, die inakzeptablen Reformvorschläge der EU-Kommission klar zurückzuweisen. Mit Mahnfeuern an rund 70 Orten in ganz Bayern wiesen die Bäuerinnen und Bauern am 10. Juni erneut darauf hin, welche erheblichen negativen Auswirkungen die Reformpläne beinhalten würden. Die Existenz vieler Bauernfamilien und Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Landwirtschaft wären akut bedroht.
(Köln) - Die Personalzusatzkosten im westdeutschen Produzierenden Gewerbe werden in diesem Jahr voraussichtlich um 0,6 Prozentpunkte auf dann 78,5 Prozent des Direktentgelts steigen. In Ostdeutschland werden 66,8 Prozent erreicht. Denn die kräftig gestiegenen Beitragssätze in der Kranken- und Rentenversicherung treiben auch die gesetzlichen Sozialleistungen der Arbeitgeber in die Höhe. Hinzu kommt, dass die Beitragsbemessungsgrenze in der Renten- und Arbeitslosenversicherung zu Beginn des Jahres um über 13 Prozent angehoben wurde. Da somit ein größerer Teil des Gehalts beitragspflichtig wird, erhöht sich die Beitragslast erheblich. Ob die Kosten dafür an anderer Stelle gedrückt werden können, erscheint momentan fraglich.
(Bonn) - Güterversendungen mit der Spedition werden teurer, wenn ab 31. August 2003 die Lkw-Maut kommt. Wie die Vereinigung der Sammelgutspediteure im BSL (Versa) mitteilt, liegen die zu erwartenden Preissteigerungen je nach Marktsegment zwischen drei und fünfzehn Prozent. Sie empfiehlt ihren Mitgliedern, diese 1:1 weiter zu berechnen. Die durch die Lkw-Maut ausgelösten Kostensteigerungen lassen sich weder durch Rationalisierungsmaßnahmen noch durch Umorganisation der Transportabläufe auffangen, so die Mittelstandsvertretung des Speditionsgewerbes.