Verbands-Presseticker
(München) - Annähernd 582 000 in Not geratene Urlauber wandten sich im vergangenen Jahr an die 16 Auslands-Notrufstationen des ADAC in Europa und den USA; das sind gut acht Prozent mehr als 2001. Gegenüber 1993 hat sich die Zahl der Hilfeleistungen damit verfünffacht. Der ADAC führt diese Entwicklung nicht nur auf steigende Mitgliederzahlen zurück: Vor allem das Handy hat dafür gesorgt, dass heute von nahezu jedem Urlaubsgebiet und in jeder Notsituation Hilfe angefordert werden kann. Die Länder mit den traditionell meisten Hilfeleistungen, Spanien, Italien und Frankreich, behaupteten ihre Positionen auch 2002.
(Berlin) - Die Krankenhäuser haben am 26. Mai mit einer breit angelegten Informationskampagne zur Beschäftigungssituation im Krankenhaus begonnen. Ziel der bundesweiten Aktion ist es, auf den dramatischen Personalmangel in den 2240 Kliniken in Deutschland aufmerksam zu machen und die Notwendigkeit für schnelles, gemeinsames Handeln herauszustellen. Hauptproblem für die Kliniken ist die Abwanderung der Ärzte ins Ausland und in andere Berufsfelder bei gleichzeitig ausbleibenden Neubesetzungen. Insgesamt sind 3160 ärztliche Stellen und 2570 Stellen im Pflegebereich vakant. In den neuen Bundesländern ist der Ärztemangel besonders ausgeprägt. Hier können 80 Prozent aller Krankenhäuser offene Stellen nicht mehr besetzen.
(Limburg) - Als wirtschaftspolitischen Amokkurs bezeichnete der Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V. die Vorschläge des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), das seit 1.Januar 2003 geltende Pflichtpfand auf Einweggetränkeverpackungen abzuschaffen und durch eine Verpackungsteuer zu ersetzen. "Man kann es kaum glauben, dass BDI-Präsident Michael Rogowski so einen Quatsch vertritt und als Chef der Spitzenorganisation der deutschen Wirtschaft angesichts der derzeitigen konjunkturellen Situation Steuererhöhungen fordert", erklärte Roland Demleitner, Geschäftsführer des Verbandes, dem rund 70 Prozent aller deutschen Brauereien angehören.
(Hamburg) - Die Hersteller von löslichem Kaffee sind trotz erschwerter Marktbedingungen mit dem Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr zufrieden. Das berichteten sie auf ihrer Jahrespressekonferenz in Hamburg. So konnten die Produzenten 2002 wieder zweistelliges Mengenwachstum verbuchen: Der Absatz stieg um 15,1 Prozent auf 43.300 Tonnen (Vorjahr 37.600). Nicht ganz befriedigend fiel dagegen der Umsatz aus. Er erhöhte sich nur um rund 2 Prozent auf 600 Mio. Euro. Erfreulich gewachsen, nämlich um 5.680 auf 32.000 Tonnen und damit um 21,6 Prozent, ist vor allem wieder der Verbrauch löslicher Kaffeegetränke.
(Fulda) - 400 Teilnehmer haben sich zur Bundestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) vom 21. bis 23. Mai 2003 in Fulda versammelt. Nach Schätzung der BAG W für das Jahr 2002 gibt es ca. 410.000 wohnungslose Menschen, davon 180.000 Personen in Mehrpersonenhaushalten und 150.000 allein stehende Wohnungslose sowie 80.000 Aussiedler in Übergangsunterkünften. Damit verringerte sich die Zahl der Wohnungslosen in Ein- und Mehrpersonenhaushalten ohne Aussiedler in Übergangsunterkünften von 390.000 im Jahr 2000 um ca. 16 Prozent auf ca. 330.000 im Jahr 2002. Die BAG W wendet sich gegen den Versuch, die gegenwärtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise in Folge von Globalisierung und weltweiter Rezession ausschließlich zu einer Krise des Sozialstaates zu deklarieren.
(Birkenwerder) - "Wozu die politischen Kräfte in Deutschland bisher nicht in der Lage waren, hat der Bund Deutscher Kriminalbeamter am 23. Mai vollzogen. Zukünftig werden die gewerkschaftlichen Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Bundesebene, aber auch die kriminalpolitischen Themen wie die Terrorismusbekämpfung mit einer Stimme vertreten", erklärte der amtierende Bundesvorsitzende Klaus Jansen am 23. Mai in Bonn. "Während die Politiker seit dem Anschlag vom 11. September 2001 nur noch von "verbesserter Koordination" der Sicherheitsbehörden reden, hat der BDK in seiner Gründungsversammlung am heutigen Tage in Bonn gehandelt."
(Berlin) - Vor dem Hintergrund der deutlichen Anhebung der Beitragssätze mehrerer Krankenkassen hat der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, die Union aufgefordert, ihren Widerstand gegen den Gesetzentwurf der Bundessozialministerin zur Gesundheitsreform aufzugeben. Bei einzelnen Punkten besteht sicherlich noch Änderungsbedarf. Zur generellen Absicht der Bundesregierung, durch eine Senkung der Krankenkassenbeiträge die Steigerung der Lohnzusatzkosten einzudämmen, kann es keine Alternative geben.
(Brücken) - Auf der diesjährigen BHE-Mitgliederversammlung am 16.05.2003 im Hotel Forsthaus in Fürth informierten sich etwa 90 Delegierte über das abgelaufene Geschäftsjahr 2002 sowie die geplanten Aktivitäten des BHE. Traditionell trafen sich am Vorabend der Mitgliederversammlung die Delegierten zu einem Gedankenaustausch. Einleitend wurde der Geschäftsbericht für das Jahr 2002 vorgetragen. Dem BHE ist es gelungen, trotz Konjunkturflaute und den dadurch bedingten Austritten, seine Mitgliederzahl weiter zu steigern.
(Köln) - Zum Abschluss seiner Beratungen in Köln hat am 23. Mai der 106. Deutsche Ärztetag davor gewarnt, den Schutz der Bevölkerung im Katastrophenfall zu vernachlässigen. "Eine dringend erforderliche bundesweite Koordinierung findet nicht statt", kritisierten die etwa 250 Delegierten. "Die vom Gesetzgeber vorgenommene Trennung der Zuständigkeiten im Katastrophenschutz zwischen Bund und Ländern produziert gefährliche Brüche für den Schutz und die Versorgung der Bevölkerung", hieß es in einem Beschluss. Es müsse eine übergreifende kommunikationstechnisch und personell gut ausgestattete Koordinationszentrale geschaffen werden, die als Informations-, Medien-, Melde-, Lage- und Alarmzentrale fungiere.
(Berlin) - Die Gewerkschaften fordern von der Politik ein "schlüssiges Gesamtkonzept für Wachstum und Beschäftigung ein". Zur Debatte um die Agenda 2010 erklärte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer am 24. Mai auf einer Kundgebung in Kassel: "Die Agenda 2010 gibt weiterhin keine überzeugende Antwort auf Wirtschaftskrise und Finanzdesaster. Trotz der Verbesserungen sind keine Perspektiven für eine Entspannung am Arbeitsmarkt zu erkennen. Der DGB fordert deshalb ein schlüssiges Gesamtkonzept für mehr Wachstum und Beschäftigung und lässt sich nicht zum Sündenbock machen, wenn sich die Entwicklung trotz - oder wegen - der Agenda 2010 weiter verschärft."





