Verbands-Presseticker
(Berlin) - Internet-Apotheken bieten keine ausreichenden Informationen zu den von ihnen abgegebenen Arzneimitteln und gefährden damit die Gesundheit ihrer Kunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der australischen Monash University, in der Online- Apotheken aus zwölf Ländern untersucht wurden. Durch das Ergebnis der Studie, die auch virtuelle Apotheken aus USA, Australien und Großbritannien testete, sieht sich die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in ihrer kategorischen Ablehnung der Zulassung des Arzneimittelversandhandels in Deutschland bestätigt. "Wir weisen seit Jahren darauf hin, welche Gefahren der Internethandel mit Arzneimitteln birgt", so Hans-Günter Friese, Präsident der ABDA.
(Essen) - BDI und VIK haben am 9. April nach einem dritten erfolglosen Gespräch der Verbandsspitzen innerhalb weniger Wochen beschlossen, die Verhandlungen zur Verbändevereinbarung Erdgas III abzubrechen. Als Vertreter der Energiekunden sehen BDI und VIK jetzt keine Chancen mehr, durch Verhandlungen auf Verbandsebene geeignete Voraussetzungen für einen funktionierenden Erdgaswettbewerb zu schaffen. Trotz des im Mai 2002 von allen Verbänden einvernehmlich verabschiedeten Auftrags, gemeinsam ein neues Netzzugangskonzept im Rahmen der Verbändevereinbarung Erdgas III zu entwickeln, kamen die Verhandlungen seit Herbst letzten Jahres nicht voran.
(Hannover/Bonn) - Deutliche Kritik meldet der SoVD an dem jetzt bekannt gewordenen Nachtragsetat der Landesregierung an. Die geplanten Kürzungen betreffen in erheblichem Umfang den sozialen Bereich. Damit stehen die Pläne in klarem Widerspruch zur Regierungserklärung des Ministerpräsidenten Wulff und seinem Bekenntnis für ein soziales Niedersachsen, erklärte Adolf Bauer, 1. Landesvorsitzender des SoVD Niedersachsen, in einer ersten Reaktion. Die Landesregierung plant, 233 Mio. Euro im Hochschul- und Sozialbereich zu kürzen, um das Haushaltsloch von 641 Mio. Euro zu stopfen. Der überwiegende Teil soll zu Lasten der Sozialprogramme gehen.
(Berlin) - Der Bundesverband Junger Unternehmer (BJU) hat den Steuerkompromiss von Rot-Grün und CDU/CSU im Bundesrat kritisiert. Zwar sei die Belastung der Wirtschaft nicht so schlimm ausgefallen, wie von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen geplant. "Doch es bleibt eine zusätzliche Steuerbelastung übrig, was in der jetzigen Konjunkturlage völlig kontraproduktiv ist. Koalition und Union hätten bei einer Reform der Körperschaftsteuer die Steuersätze an anderer Stelle senken müssen", so Claudia Sturm, stellvertretende Bundesvorsitzende des BJU. Zu begrüßen sei, dass besonders mittelstandsbelastende Vorhaben wie die Beschränkung des Verlustvortrags ("Mindeststeuer"), Abschreibungsveränderungen und Erhöhung der Dienstwagensteuer endgültig vom Tisch seien.
(Berlin) - Als Schritt in die richtige Richtung hat der Deutsche Städtetag den Vorschlag des Vermittlungsausschusses bezeichnet, gegen Gewerbesteueroasen in Deutschland vorzugehen. Es ist für die Städte ein positives Signal, dass vor allem die großen Kapitalgesellschaften wieder verstärkt zur Finanzierung des Gemeinwesens herangezogen werden sollen, sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, Monika Kuban, am 10-April in Berlin. Dieses Ziel muss auch bei der Modernisierung der Gewerbesteuer im Zuge der Gemeindefinanzreform im Mittelpunkt stehen. Enttäuscht zeigte sich der Städtetag vom Gesamtergebnis der Verhandlungen zwischen Bund und Ländern.
(Wiesbaden) - Mit großer Erleichterung hat die Markenartikelindustrie den Kompromiss zum Steuerpaket der Bundesregierung zur Kenntnis genommen, der gestern im Vermittlungsausschuss erzielt wurde. Nach Auffassung des Markenverbandes, der die Interessen von 380 Markenartikelherstellern mit ca. 1,5 Mio. Arbeitnehmern vertritt, konnten mit diesem steuerpolitischen Kompromiss signifikante Mehrbelastungen nicht nur für die Wirtschaftsunternehmen, sondern vor allem auch für die Konsumenten verhindert werden. Denn jede weitere steuerpolitische Einschränkung der Kaufkraft, so der Markenverband weiter, hätte der ohnehin schon gedämpften Konsumnachfrage unmittelbar geschadet.
(Berlin) - Jetzt können wir aufatmen. Die Eigenheimzulage bleibt in der jetzigen Form erhalten; die Wertzuwachssteuer ist vom Tisch und auch die Abschreibungsbedingungen bleiben erst einmal unangetastet. Damit wurden dem Steuervergünstigungsabbaugesetz die Giftzähne gezogen. Dies ein Sieg der Vernunft. Der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht keine zusätzliche Steuer- und Abgabenbelastung, ganz im Gegenteil, notwendig wäre eine deutliche Senkung der Lohnzusatzkosten als auch der gesamten Steuerbelastung. Mit diesen Worten kommentierte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Arndt Frauenrath, die Einigung des Vermittlungsausschusses zum so genannten Steuervergünstigungsabbaugesetz.
(Frankfurt am Main) - Die IG Metall hat Bundeswirtschaftsminister Clement (SPD) gewarnt, bei der Modernisierung der Handwerksordnung die weltweit vorbildliche Berufsausbildung im deutschen Handwerk aufs Spiel zu setzen. Die Ausbildung müsse an die Ausbilder-Eignungsprüfung gebunden bleiben, auch wenn sich künftig Gesellen ohne Meisterbrief selbständig machen können, betonte IG Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Rhode am 10. April in Frankfurt. Eine "Schmalspur-Ausbildung" würde nicht zu mehr Arbeitsplätzen führen, sondern nur den wachsenden Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften fördern. "Gute Arbeit wird nur durch eine gute Ausbildung garantiert", betonte der Gewerkschafter.
(Berlin) - Die Union mittelständischer Unternehmen e.V. (UMU), die deutschlandweit ca. 20.000 kleine und mittlere Unternehmen vertritt, vor allem bis 20 Mitarbeiter, begrüßt die Einigung im Vermittlungsausschuss zwischen Bundesregierung und Opposition, die steuerlichen Belastungen für den deutschen Mittelstand nicht zu erhöhen. Die ursprünglichen Pläne der Bundesregierung im sog. Steuervergünstigungsabbaugesetz zu Steuererhöhungen, z.B. im Bereich der Dienstwagen, Eigenheimzulage, Abschreibungen etc., hätten zu deutlichen Mehrbelastungen bei den Bürgern und den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) geführt. Diese Steuererhöhungen hätten einerseits die lahmende Binnennachfrage weiter gedämpft und andererseits den Mittelstand, der in Deutschland die meisten Arbeits- und Ausbildungsplätze stellt und auf dem daher die Hoffnungen für den Abbau der Arbeitslosigkeit ruhen, zusätzlich belastet.
(Frankfurt am Main) - 140.000 junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen, stehen auf der Straße. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) befürchtet, dass sich diese Zahl um mindestens 100.000 erhöhen wird, wenn die Kürzungen der Bundeszuschüsse für die Bundesanstalt für Arbeit nicht zurückgenommen werden. Der drastische Rückgang bei den Ausbildungsplätzen und fehlende Mittel der Arbeitsämter seien der Grund für die katastrophale Situation. Die Betriebe bilden nicht aus, beim Arbeitsamt herrscht der Sparkommissar: Das Nachsehen haben die Jugendlichen, sagte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange am 10. April in Frankfurt am Main.





