Verbands-Presseticker
(Köln) - Der Streik in der ostdeutschen Metall- und Elektro-Industrie hatte vor zehn Jahren schon einen Vorläufer mit ähnlicher Stoßrichtung wie heute. Damals wurde in derselben Branche für die Angleichung der Löhne an das Westniveau gestreikt. Nicht zuletzt deshalb gingen durch den Arbeitskampf im Osten 1993 insgesamt eine halbe Million Arbeitstage verloren oder umgerechnet 89 Tage je 1.000 Beschäftigte. Der Westen verzeichnete im gleichen Jahr dagegen nur drei Ausfalltage je 1.000 Beschäftigte.
(Wiesbaden/Berlin) - Mit einer großen Gala feierte am 26. Juni der Markenverband im Deutschen Historischen Museum Unter den Linden in Berlin seinen 100. Geburtstag. Im Mittelpunkt der Jubiläumsveranstaltung stand die Bedeutung der Markenartikelindustrie als Innovator der Wirtschaft. Bundeskanzler Gerhard Schröder kam als Festredner zur Gala. Anschließend sprach die CDU-Vorsitzende Dr. Angela Merkel zur Rolle der Marke in Wirtschaft und Gesellschaft. In seiner Rede vor mehr als 700 geladenen Gästen aus Wirtschaft und Kultur würdigte der Vorsitzende des Markenverbands und Vorsitzende der Unilever Deutschland GmbH, Johann C. Lindenberg, die Rolle der Marke in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und machte deutlich, dass eine moderne Gesellschaft ohne die Innovationskraft der Marke keinen Fortschritt erlebe.
(Düsseldorf) - Mit Unverständnis und Empörung haben die nordrheinischen Apotheker auf die Auszeichnung des Arzneimittelversandhändlers DocMorris mit dem Deutschen Gründerpreis der Start Up-Initiative reagiert. "Damit wurde ein Unternehmen ausgezeichnet, das bewusst gegen deutsches Recht verstößt", kritisierte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein e. V., Thomas Preis, in Düsseldorf. Der Versandhandel mit Arzneimitteln sei in Deutschland nach wie vor gesetzeswidrig. Daher könne die Entscheidung der Jury für die Preisvergabe, die immerhin unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Rau stände, nicht nachvollzogen werden.
(Berlin) - Heute beginnt in Stuttgart die dreitägige Jahresversammlung des Bundesverbandes Junger Unternehmer (BJU). Unter dem Motto "Deutschland bewegen - Innovationen schaffen" beschäftigen sich die Jungunternehmer mit politischen und unternehmerischen Fragen. Unter anderem werden Sie eine Aktion "Deutschland bewegen" starten und ein grundsätzliches politisches Reformprogramm vorstellen. Redner bei der Jahresversammlung am 27. Juni sind Erwin Teufel, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Walter Raizner, Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland sowie der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Rezzo Schlauch, und der stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Rainer Brüderle.
(Bonn) - Kritik hat DJV-Bundesvorsitzender Rolf Lautenbach an dem dpa-Boykott durch 13 Regionalzeitungen geübt: Es kann nicht angehen, dass die Zeitungsverleger durch diese Maßnahmen ihre Verantwortung als Gesellschafter der Deutschen Presse-Agentur wegdrücken. Die Leidtragenden des öffentlich verkündeten Verzichts seien die Journalistinnen und Journalisten bei dpa. Wenn die Verleger mit den Angeboten der Nachrichtenagentur unzufrieden seien, könnten sie in der Gesellschafterversammlung neue, konstruktive Vorschläge machen.
(Bonn) - Die deutsche Ernährungsindustrie begrüßt die Entscheidung vom 26. Juni des EU-Agrarministerrates für eine Reform der Europäischen Agrarpolitik. Der beschlossene Einstieg in die Entkopplung der Agrarsubventionen von der landwirtschaftlichen Produktion setzt ein wichtiges Signal: Die Agrarproduktion soll sich in Bezug auf die Menge, die Qualität und den Preis der erzeugten Produkte besser an die Markterfordernisse, die Verbraucherwünsche und die Anforderungen der Ernährungsindustrie anpassen. Zusammen mit den Beschlüssen zur Reduzierung von Interventionspreisen führt die Entkopplung damit das 1992 begonnene und mit der Agenda 2000 weitergeführte Reformprogramm der Agrarpolitik fort.
(München) - Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland in einem erweiterten europäischen Binnenmarkt wird aufs Spiel gesetzt, wenn nicht endlich von den politisch Verantwortlichen die richtigen Weichenstellungen in der Verkehrsinfrastrukturpolitik vorgenommen werden. Der kürzlich vorgelegte Bundesverkehrswegeplan ist nicht geeignet, den Investitionsstau beim Verkehrswegebau zu beseitigen. Diese Einschätzung äußerten Spitzenvertreter des Bundesverbandes der Deutschen Zementindustrie (BDZ) sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) heute auf dem gemeinsam veranstalteten Symposium "Verkehrsengpass Süd" in München.
(Berlin) - Zu den am 26. Juni veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Entwicklung von Beschäftigung und Umsatz im Handwerk im ersten Quartal 2003 erklärt der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp: "Die Rückgänge im ersten Quartal dieses Jahres gegenüber dem ersten Quartal 2002 bei Umsatz (minus 5,1 Prozent) und Beschäftigten (minus 5,9 Prozent) sind schockierend. Sie machen deutlich, wie stark das Handwerk von der Vertrauenskrise in die Politik betroffen und von der allgemeinen Zurückhaltung bei Konsum und Investitionen erfasst ist."
(Berlin) - Ihrer Verantwortung für die Zukunft der Berufsausbildung in Deutschland werden Politik und Gewerkschaften derzeit nicht voll gerecht. Dies kritisierte Nikolaus W. Schües, Vizepräsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), und Vorsitzender des DIHK-Bildungsausschusses. Bei der Eröffnung des DIHK-Ausbildungskongresses am 26. Juni in Frankfurt am Main verwies Schües darauf, dass der besondere Vorteil der so genannten dualen Berufsausbildung also Ausbildung in Betrieb und Schule in der Nähe zum Beschäftigungssystem liege.
(Dortmund) - Zu der aktuellen Lehrstellendiskussion erklärte am 26. Juni der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände für Dortmund und Umgebung, Dr. Heinz S. Thieler: Bei allen nachhaltigen Bemühungen, die wir derzeit unternehmen, um ausbildungswilligen und ausbildungsgeeigneten Schulabgängern eine angemessene Ausbildung zu ermöglichen, dürfen folgende Gesichtspunkte nicht außer Acht gelassen werden: Fehlende Lehrstellen spiegeln eine langjährige Fehlentwicklung wider. Sie sind nicht in erster Linie auf die anhaltende Konjunkturkrise zurückzuführen. Die Voraussetzungen bei den Jugendlichen für eine gute Ausbildung sinken ständig. Die Kosten für Aufwand und Vergütung steigen ins nicht Vertretbare."