Verbands-Presseticker
(Berlin) - Die Gewerkschaft ver.di hat für den Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen eine Tarifforderung von 3,5 Prozent, mindestens aber 70 Euro, erhoben. Dazu erklärte am 7. März in Berlin der Geschäftsführer und tarifpolitische Experte des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Heribert Jöris: "Zwei mal Minus ergibt nicht Plus. Angesichts eines Umsatzminus 2002 von 3,5 Prozent und einem zu erwartenden Minus von 1,5 Prozent in diesem Jahr sind Tarifanhebungen für die Einzelhandelsbranche nicht nachvollziehbar. In diesem Jahr geht es nicht um die Frage, wie hoch ein Tarifabschluss sein soll, sondern ob der Flächentarifvertrag im Einzelhandel überhaupt noch eine Zukunft hat."
(Köln) - Das Landgericht Berlin hat den Antrag des Bundesverbands Neuer Energieanbieter (bne), sich in die laufenden Verbändeverhandlungen Gas einzuklagen, zurückgewiesen. Der Verband kommunaler Unternehmen e.V. hat diesen Spruch des Landgerichts am 7. März begrüßt. Die vom Gericht im Laufe der Verhandlung gemachte Einschätzung, dass es sich bei den Verbändevereinbarungen um ein verbotenes Kartell handele, hat den VKU als einer der beteiligten Verbände jedoch überrascht. "Das können wir so nicht akzeptieren", erklärte VKU-Hauptgeschäftsführer Michael Schöneich.
(Berlin) - Mehr Betriebsnähe in der beruflichen Weiterbildung hat heute in Berlin Geerd Woortmann, Leiter Berufliche Bildung, Bildungspolitik des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), gefordert. Bildung sei ein bedeutender Standortfaktor, so Woortmann anlässlich der DIHK-Pressekonferenz "Wissen prägt unsere Zukunft". Deshalb habe die IHK-Organisation das Jahr 2003 unter das Motto "Jahr der Aus- und Weiterbildung - Offensiv für Wissen und Leistung" gestellt.
(Berlin) - Die neuesten PISA-Ergebnisse zu den krassen Unterschieden bei der Notenvergabe machen einmal mehr deutlich, wie dringend wir objektivere Leistungsstandards brauchen. Die gängige Orientierung an einem Notendurchschnitt ist angesichts der vorliegenden Erkenntnisse nicht länger zu rechtfertigen. Statt dessen brauchen wir die Orientierung an einem in Qualitätsstandards definierten Kompetenzniveau. Die Lehrer benötigen verbesserte, objektivere Maßstäbe für die Benotung und müssen bereits in der Lehrerbildung lernen, damit umzugehen. Die Standards sind auch am Ende einer Schullaufbahn für die Abschlüsse gültig.
(Berlin) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Stiftung Industrieforschung sowie der Deutsche Philologenverband (DPhV) veranstalten gemeinsam einen Wettbewerb für Lehrerinnen und Lehrer im Sekundarbereich unter dem Titel "Unterricht innovativ". Der Bundesvorsitzende des DPhV, Peter Heesen, vor Pressevertretern in Berlin: "Die Optimierung von Lernprozessen ist in Deutschland ein Stiefkind der Bildungsforschung. Umfassende Unterrichtsforschung wird in Deutschlands Universitäten kaum betrieben und durch die Wissenschaftsinstitutionen wie auch durch die Politik bisher kaum gefördert. Deshalb rufen wir, die Initiatoren, gemeinsam auf zu einem Lehrerwettbewerb, der unter dem Titel 'Unterricht innovativ' Lehrkräfte aller Schularten ermutigen soll, innovative Unterrichtskonzepte zu erproben, diese vorzustellen und damit am Wettbewerb teilzunehmen."
(Berlin) - Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert gemeinsam mit dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft alle Geflügelhalter auf, ihre Tiere in Auslaufhaltung vorerst unbedingt in ihren Ställen zu belassen. Geflügel unter freiem Himmel ist aufgrund der Übertragung des Erregers durch Wildvögel besonders gefährdet. Die Verbände appellieren insbesondere an Hobbyhalter von Geflügel, dieser Vorbeugungsmaßnahme im eigenen Interesse nachzukommen. Der in den Niederlanden analysierte Geflügelpest-Erreger ist für Geflügel äußerst gefährlich. Die Krankheit greift schnell und mit einer Sterblichkeitsrate von über 80 Prozent um sich. Die Behörden vermuten, dass die Krankheit über das Wildgeflügel eingeschleppt worden ist.
(Berlin) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) unterstützt die Bemühungen der ganzheitlichen Betreuung und Beratung von Arbeitslosen durch ein in die Arbeitsämter integriertes Job-Center. Bevor diese Einrichtungen funktionieren, dürfen die Hilfen für den Personenkreis der Langzeitarbeitslosen aber nicht eingeschränkt werden. Aktuell laufende Modellprojekte zeigen, dass sich Zusammenarbeit von Bundesanstalt für Arbeit (BA) und Kommunen bewährt hat und finanziell auszahlt. In den Projekten konnte der Nachweis erbracht werden, dass auch arbeitsmarktferne Zielgruppen, die vorher vernachlässigt wurden, in den regulären Arbeitsmarkt integriert werden können.
(Berlin) - Lkw-Fahrer halten vom Sicherheitsgurt, trotz Anlegepflicht und erwiesener Schutzwirkung, wenig. Auch haben sie deutliche Wissensdefizite beim Thema Ladungssicherung. Unfallursachen wie zu dichtes Auffahren oder die Gefahren von Alkohol schätzen sie dagegen realistisch ein. Weiterhin hoch sind die Lenk- und Arbeitszeiten der Lastwagenfahrer - mit dem bekannten Unfallrisiko "Sekundenschlaf". Dies sind Ergebnisse der größten Repräsentativumfrage mit Lkw-Fahrern, die in Deutschland durchgeführt und vom Institut für Fahrzeugsicherheit München (IFM) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ausgewertet wurde. Rund 3.000 Berufskraftfahrer hatten einen Katalog mit etwa 100 Einzelfragen beantwortet.
(Berlin) - Die Nürnberger Hiobsbotschaft vom Arbeitsmarkt erfordert nach den Worten von Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), sofortiges Handeln der Bundesregierung. Das offenbar geplante, wenn auch zunächst wieder dementierte Vorziehen der Steuerreform wäre ein psychologisch wichtiges Signal zum Aufbruch für die Wirtschaft. Hier muss sich Bundeskanzler Gerhard Schröder über die Bedenken seines Finanzministers hinwegsetzen, so Ohoven. Eine Entlastung der Unternehmen durch das Vorziehen der beiden nächsten Stufen der Steuerreform würde beschäftigungsrelevante Investitionen anschieben und damit den Arbeitsmarkt spürbar beleben.
(Frankfurt am Main) - Vor dem Hintergrund eines drohenden Irak-Krieges und unterstützt durch die letzte Ökosteuerstufe sind die Treibstoffpreise in Deutschland - trotz starkem Euro gegenüber dem Dollar seit Jahresbeginn in die Höhe geschnellt. Die Preise für ein Barrel Öl erreichten Ende Februar die historische Höchstmarke von 34 US-Dollar, die Dieselkraftstoffpreise an den Tankstellen übertreffen immer wieder neue Höchststände. Nach Recherchen des ADAC näherte sich der Dieselpreis im Februar an Tankstellen in deutschen Städten der Marke von einem Euro. Dies - so der ADAC - sind die höchsten Kraftstoffpreise, die es in Deutschland je gab.





