Verbands-Presseticker
(Bad Homburg) - Auf Antrag der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs e.V. (Wettbewerbszentrale) hat das Landgericht Baden-Baden mit Beschluss vom 30. April 2002 (4050/03 KfH) einem mittelständischen Bauunternehmen untersagt, sich in unzulässiger Weise in die Krankenkassenwahl seiner Beschäftigten einzumischen. Das Unternehmen hatte seinen Mitarbeitern in einem Rundschreiben drei günstige Krankenkassen vorgestellt und die jährliche Ersparnis bei Eintritt in eine dieser Krankenkassen hervorgehoben. Dabei blieb es aber nicht: Um der Empfehlung Nachdruck zu verleihen, kündigte der Arbeitgeber an, er werde ab 1. Juli 2003 den 50 prozentigen Arbeitgeberanteil an den Beitragskosten der Krankenversicherung auf einen Beitragssatz von höchstens 12,3 Prozent beschränken.
(Berlin) - Die Zukunft des deutschen Mittelstandes ist in Gefahr. Sie wird zu einem großen Teil davon abhängen, ob Kooperationen also die freiwillige Zusammenarbeit von rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Unternehmen überleben werden. Eine der entscheidenden Fragen: Gelingt es den Kooperationen (auch Verbundgruppen genannt), durch strategische Allianzen und Netzwerke künftig die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion bis zur Vermarktung eines Produktes abzudecken? Das sind Ergebnisse einer vom Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV) in Auftrag gegebenen Studie mit dem Titel Die Zukunft der Kooperationen.
(Frechen) - Die Lenkungsgruppe Pfandsystem (bestehend aus Handel und Industrie) hat in ihrer Sitzung am 05. Mai 2003 folgenden Beschluss zu der für das einheitliche Pfandsystem für Einweg-Getränkeverpackungen auszuwählenden Clearingstelle gefasst: Die zur Bertelsmann-Gruppe gehörenden BFS Finance GmbH soll die nationale Clearingstelle für das einheitliche Pfandsystem für Einweg-Getränkeverpackungen betreiben.
(Bonn/Mailand) - Die europäische PVC-Industrie legte am 6. Mai den dritten (jährlichen) Fortschrittsbericht über das Nachhaltigkeits-Programm vor, zu dem sich PVC-Hersteller, -Verarbeiter und -Zulieferer im Jahr 2000 verpflichtet hatten. Die Initiative "Vinyl 2010", die erstmals die Bemühungen einer gesamten, vertikal vernetzten Branche auf dem Weg zu Nachhaltigem Wirtschaften dokumentiert, zeigte auch im vergangenen Jahr Erfolge: so etwa die stark gestiegenen Investitionen in die Bereiche Abfallwirtschaft, Forschung und Entwicklung sowie Einzelprojekte im Bereich Ökoeffizienz. Die ambitionierten Vorhaben wurden trotz der schwierigen Wirtschaftslage umgesetzt, im Jahr 2002 wurden insgesamt 4,5 Millionen Euro aufgebracht - eine Steigerung von 74 Prozent gegenüber 2001.
(Berlin) - Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) hat bei der künftigen Verteilung der finanziellen Mittel aus der EU-Strukturförderung eine stärkere Berücksichtigung der Hauptstadtregionen gefordert. Auf dem 14. Kongress der OPCE, der Vereinigung der Unternehmensverbände der europäischen Hauptstädte, am 5. und 6. Mai in Madrid, unterzeichnete die UVB eine entsprechende Resolution. Der OPCE (Association des Organisations Interprofessionnelles d´Entrepreneurs des Capitales Européennes) gehören Unternehmensverbände aus insgesamt 14 Hauptstadtregionen Europas an. Die UVB ist seit 1996 Mitglied der OPCE.
(Berlin) - "Die Agenda 2010 deckt nur den dringendsten Reformbedarf." Das sagte Thomas Emmerling, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, am 6. Mai in Berlin. "Darum muss und wird sie am Ende auch die Unterstützung der Unionsparteien finden." Weder die kleinteilige Reform der Sozialsysteme noch der schwerfällige Umbau der Arbeitsämter aber führe zu neuen Arbeitsplätzen. "Was wir brauchen, ist eine deutliche Belebung des Konsums und der Investitionen. Die ist ohne eine steuerliche Entlastung der Bürger nicht zu haben." Das Vorziehen der dritten Stufe der Steuerreform von 2005 auf 2004 müsse darum so schnell wie möglich auf die Agenda.
(Berlin) - 2003 bringt bereits zum vierten Mal in Folge Rekordmarken bei den Insolvenzen: Wie der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU) jetzt mitteilt, werden in diesem Jahr erstmals deutlich über 40.000 Unternehmen Pleite gehen (2002: 37.579). Gleichzeitig gibt es 58.000 Insolvenzen natürlicher Personen. Vor allem ostdeutsche Unternehmen sind von der Pleitewelle bedroht: So haben etwa Firmen in Sachsen-Anhalt ein dreifach höheres Insolvenzrisiko als in Hessen, Bayern oder Baden-Württemberg. BDIU-Chef Dieter Plambeck: "Gründe für den neuerlichen Pleitenrekord sind neben der schwachen Konjunktur vor allem die schlechte Zahlungsmoral und die hohe Privatverschuldung."
(Bremen) - In der Bauindustrie in Bremen und Nordniedersachsen wurde in den letzten 12 Monaten wieder Personal abgebaut. Insgesamt 6,7 Prozent der gewerblichen Mitarbeiter mussten entlassen werden, fast 6 Prozent in Nordniedersachsen und rund 8 Prozent in Bremen. Der Auftragsbestand aller Unternehmen der Bauindustrie in Bremen und Nordniedersachsen hat wie vor einem Jahr überwiegend eine Reichweite von nur 3 bis 5 Wochen. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen beurteilen die Geschäftslage als schlechter als vor einem Jahr. Für das nächste halbe Jahr erwartet die Hälfte der Befragten eine weitere Verschlechterung, 45 Prozent eine gleich bleibende Entwicklung. Am Baumarkt hat sich eine Einkaufsmentalität von Bauleistungen ergeben, die sich vorherrschend am billigsten Preis orientiert. Das gilt auch für den öffentlichen Bausektor.
(Frankfurt am Main) - Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau ist nach Angaben des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) im Monat März 2003 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat um insgesamt ein Prozent gestiegen. Das Inlandsgeschäft fiel um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau. Die Auslandsnachfrage stieg im März um fünf Prozent. In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten reimonatsvergleich Januar 2003 bis März 2003 ergibt sich im Vorjahresvergleich eine Stagnation; bei den Inlandsaufträgen ein Minus von sieben Prozent und bei den Auslandsaufträgen ein Plus von vier Prozent.
(Essen) - Die Netznutzungsentgelte im Hochspannungsnetz (HS-Netz) sind von April 2002 bis April 2003 um 2,48 Prozent gestiegen (von 1,21 auf 1,24 Ct/kWh), im gleichen Zeitraum sanken die Entgelte im Mittel- und Niederspannungsnetz um 2,28 Prozent und 3,88 Prozent (MS: von 2,36 auf 2,28 Ct/kWh; NS: von 4,07 auf 3,88 Ct/kWh), so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft aus Essen. Untersucht wurde eine Auswahl von 40 deutschen Netzbetreibern. Für die zurückliegenden 12 Monate zeigt die VIK-Untersuchung eine sehr ungleichmäßige Entwicklung der Netzentgelte. So seien neben Netzbetreibern mit nur geringen Änderungen der Entgelte auch solche mit starken Preissteigerungen oder auch Preisermäßigungen in allen drei Spannungsstufen anzutreffen.