Verbands-Presseticker
(Köln) - Die meisten Industrieländer plagt dasselbe demographische Problem: Ihre Bevölkerung schrumpft und vergreist zugleich, denn die Frauen gebären nicht genügend Kinder und die Senioren leben immer länger. Für die Rentensysteme ist diese Entwicklung ein Sprengsatz. Politiker hoffen, dass Zuwanderer die sich lichtenden Reihen der Beitragszahler auffüllen doch weit gefehlt. Eine Studie der Vereinten Nationen belegt, dass es ohne Reformen nicht gehen wird. Deutschland zählt derzeit 82 Millionen Einwohner; fast jeder vierte ist über 60 Jahre alt. Würden die Grenzen heute dichtgemacht, gäbe es im Jahr 2050 nur noch 58 Millionen Deutsche. Etwa 40 Prozent von ihnen wären im Seniorenalter.
(Nürnberg/Frankfurt am Main) - Der Hauptschulabschluss soll abgeschafft werden. Das hat die Schulexpertin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marianne Demmer, während einer Veranstaltung ihrer Organisation am Mittwoch auf der Bildungsmesse in Nürnberg gefordert. Wir brauchen einen mittleren Bildungsabschluss, den alle Schülerinnen und Schüler erreichen können, erklärte Demmer. Hierfür sei erforderlich, die Schulpflicht auf zehn Jahre heraufzusetzen. Die Jugendlichen an den Haupt- und Sonderschulen sind die Verlierer des deutschen Schulsystems. Der Hauptschulabschluss führt immer öfter schnurstracks in die Arbeitslosigkeit, begründete Demmer ihren Vorstoß.
(Berlin) - "Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Europa und Amerika werden trotz der politischen Differenzen keinen dauerhaften Schaden nehmen." Das sagte Thomas Emmerling, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, anlässlich des Deutschland-Besuches von Bruce Rector, Weltpräsident der Junior Chamber International (JCI), heute in Berlin. Weder die alte noch die neue Welt könnten sich das leisten. "Klar ist aber auch: Es geht heute nicht primär um ökonomische, nicht einmal um militärische Erfolge oder Misserfolge. Es geht um die Gefahr einer moralischen Niederlage der gesamten westlichen Weltordnung".
(Berlin) - Die Ausschüsse Linienluftverkehr und Business Travel des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands (DRV) lehnen die Erfassung persönlicher Daten von Flugpassagieren im Rahmen des von den USA geplanten Advanced Passenger Information Systems (APIS) durch Reiseagenturen ab. Adressaten dieser Antiterror-Regelung, die möglicherweise auch Australien, Großbritannien, Kanada und Korea übernehmen werden, sind ausschließlich Fluggesellschaften, betonten beide Ausschüsse bei einer gemeinsamen Sitzung unter Leitung von DRV-Vizepräsident Hans Doldi gestern in Berlin.
(Hamburg) - Die IG Metall hat das von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) angekündigte Reformpaket als "Mogelpackung" kritisiert. "Die Streichung des Krankengeldes, die Kürzung der Arbeitslosenhilfe und die Verschlechterung des Kündigungsschutzes führen nicht zu mehr Wachstum und Beschäftigung", sagte der IG Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel am Mittwoch auf einer DGB-Veranstaltung in Hamburg. Notwendig sei vielmehr eine "echte Investitionsoffensive, die die Nachfrage ankurbelt". "Es muss mehr Geld in Investitionen gepumpt werden. Das ist das Gebot der Stunde", erklärte Zwickel. Darüber hinaus erwarte die IG Metall von der Bundesregierung eine "sozial gerechte Reformstrategie", die die sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest mache.
(Berlin) - Die geplante Positivliste für Arzneimittel wird entgegen den Behauptungen der Politik weder zu einer Qualitätsverbesserung noch zu Kosteneinsparungen führen. Mit diesen Worten kritisierte der Hauptgeschäftsführer des BPI, Henning Fahrenkamp, den von den Koalitions-fraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen erarbeiteten Gesetzentwurf für eine Positivliste. Die Liste werde zu erheblichen Therapielücken und damit zu einer Verschlechterung der Patientenversorgung führen, betonte Fahrenkamp. Denn eine Reihe von Medikamenten würde nach dem Listenentwurf aus der Erstattung durch die gesetzliche Krankenversicherung herausfallen.
(Berlin) - Scharfe Kritik an dem von den Koalitionsfraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen erarbeiteten Gesetzentwurf für eine Positivliste hat heute der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) geäußert: "Mit diesem Entwurf soll durch die Hintertür Positivliste eine weitere Hürde für Arzneimittelinnovationen eingeführt werden", erklärte VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer. "Wenn sich Rot-Grün durchsetzt, bekommen Patienten beispielsweise patentgeschützte Medikamente gegen Diabetes oder moderne Grippemittel nicht mehr erstattet", kritisierte Yzer.
(Berlin) - Zur Lehrlingsstatistik des Statistischen Bundesamtes erklärt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): "Das Handwerk bleibt "Ausbilder der Nation". Weiterhin ist exakt jeder 10. Beschäftigte im Handwerk ein Lehrling. Das ist mehr als das Zweieinhalbfache der Ausbildungsquote der anderen Wirtschaftsbereiche. Diese Leistung erbringt das Handwerk trotz der anhaltenden katastrophalen wirtschaftlichen Entwicklung, die allein im vergangenen Jahr mehr als 300.000 Arbeitsplätze kostete, und die Zahl der Insolvenzen und Betriebsstillegungen sprunghaft ansteigen ließ. Zum Stichtag 31. Dezember 2002 erhielten 527.887 Jugendliche in 238.975 Ausbildungsstätten eine Ausbildung im Handwerk."
(Hannover) - Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 580.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie findet heute in Bremen statt. Dazu erklärt Werner Bischoff, im geschäftsführenden IG-BCE-Hauptvorstand für die Tarifpolitik zuständig: Die chemische Industrie ist strukturell gut aufgestellt, wichtige Rahmendaten - wie beispielsweise die Exporterfolge oder die Entwicklung bei den Lohnstückkosten - untermauern dies eindrucksvoll. Natürlich sind konjunkturelle Risiken nicht auszuklammern, es besteht jedoch überhaupt kein Anlass, die Lage zu dramatisieren. Nicht Jammern ist angesagt, Zupacken lautet die Devise."
(Köln) - Die Delegierten des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft e.V. (BWVS) haben anlässlich des Verbandstages am 08.03.2003 in Dresden ein neues Präsidium für die nächsten vier Jahre gewählt. Als Präsident wurde Robert Marx (37), Friedrich Marx GmbH & Co./Hamburg, gewählt, nachdem er in den vergangenen Jahren bereits als Vizepräsident im Vorstand aktiv mitgearbeitet hafte. Schatzmeister des BWVS bleibt Bernd Gröver, Gröver Propeller GmbH/Köln. Die vier Vizepräsidenten setzen sich zusammen aus den bisherigen Vorstandsmitgliedern Prof. Dr. Heinrich Haass, Deutsche Marina Consult/Hannover und Peter Gruber, Sunseeker Europe AG/Bad Oeynhausen sowie den neu gewählten Herren Michael Hammermeister, Hellwig Boote/Erkelenz und Klaus-Peter Gollmer, ancora marina GmbH & Co. KG/Neustadt.