Verbands-Presseticker
(Hannover) - Bei den Ausgaben für Unterhaltungselektronik belegte Deutschland in Europa jahrelang den ersten Platz. Zeitweise - vor allem nach der Wende - betrug der in der Bundesrepublik getätigte Umsatz für Fernsehgeräte, Videorecorder, Camcorder und HiFi-Geräte sogar rund ein Drittel des europäischen Marktes. Diese Zeiten sind längst vorbei. Inzwischen hat sich der englische Markt mit einem Anteil von 27 Prozent diesen ersten Platz erobert. Deutschland belegte mit 21 Prozent im Jahr 2002 nur noch den zweiten Rang, gefolgt von Frankreich mit 17, Italien und Spanien mit je neun und den Niederlanden mit 7 Prozent.
(Berlin) - Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) begrüßte gestern in Berlin die Absicht der Bundesbildungsministerin, einen Ausbildungsgipfel einzuberufen. Hier sollen sich die Sozialpartner auf Maßnahmen verständigen, um allen zur Ausbildung geeigneten Ausbildungsplatzsuchenden auch einen guten Ausbildungsplatz anbieten zu können. Der HDE forderte, auf dem Ausbildungsgipfel Maßnahmen aus dem HDE-Sofortprogramm für mehr Ausbildungsplätze von März 2003 aufzugreifen und zu verabschieden. Zu einer der wichtigsten Forderungen aus dem HDE-Sofortprogramm erklärte Wilfried Malcher, bildungspolitischer Experte des HDE: "Zusätzliche Kostenbelastungen für Ausbildungsbetriebe müssen vermieden werden."
(Hannover) - Der Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), Hannover, sieht ein Ende der Preisspirale auf dem Strommarkt. Grund ist die zweite Missbrauchsverfügung des Bundeskartellamts gegen einen Stromversorger wegen überhöhter Netznutzungsentgelte. Lange wird sich die Front der Preistreiber nicht mehr halten können. Der Druck durch das Kartellamt und durch die Ankündigung eines Regulierers zwingt die Versorgungsunternehmen zum Handeln. Der Wettbewerb wird sich auf lange Sicht nicht mehr aufhalten lassen, prophezeit Manfred Panitz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des VEA.
(Göttingen/Frankfurt am Main) - Auf einer Fachkonferenz des Bundesverbands Deutscher Privatschulen am 11. März in Göttingen haben über einhundert Einrichtungen der beruflichen Erwachsenenbildung ihre Kritik an der durch die Hartz-Gesetze geänderten Arbeitsmarktpolitik geäußert. Die neue Geschäftspolitik der Bundesanstalt für Arbeit sei nicht dazu geeignet, dem Arbeitsmarkt qualifizierte Kräfte zur Verfügung zu stellen und die Zahl der Arbeitslosen zu senken. Die in die neuen Instrumente Personal-Service-Agentur und Ich-AG gesetzten Erwartungen seien zu hoch; die Ausgabe so genannter Bildungsgutscheine fördere nicht den Wettbewerb, sondern hindere ihn sogar, hieß es aus den Kreisen der Praktiker.
(Berlin) - Der Anteil der Haushalte mit Konsumentenkreditverpflichtungen ist von 1997 bis 2001 gestiegen. Im gesamten Bundesgebiet hatte im Jahre 2001 fast jeder vierte Haushalt Konsumentenkredite abzuzahlen; vier Jahre zuvor war es nicht einmal jeder fünfte Haushalt. Das zeigen Analysen auf Basis des vom DIW Berlin in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung erhobenen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Bei den Verschuldungsquoten und der Verschuldungsentwicklung gibt es zwischen Ost- und Westdeutschland wesentliche Unterschiede: So liegt der Anteil der ostdeutschen Haushalte mit Kreditverpflichtungen im Schnitt 7 Prozentpunkte über dem im Westen.
(Frankfurt am Main) - Der Ausschuss der europäischen Wertpapieraufsichtsbehörden (CESR) hat der Europäischen Kommission Vorschläge zur Umsetzung der im Dezember 2002 verabschiedeten Marktmissbrauchsrichtlinie unterbreitet. Dabei sollen auch die Meldepflichten für Transaktionen von Führungskräften mit Wertpapieren der eigenen Gesellschaft (Directors´Dealings) europaweit harmonisiert werden. In Deutschland sind Vorstände und Aufsichtsräte seit Mitte vergangenen Jahres nach dem Wertpapierhandelsgesetz und dem Deutschen Corporate Governance Kodex verpflichtet, ihre Geschäfte offen zu legen.
(München) - Im Rahmen seines aktuellen Tests von 50 europaweit vertriebenen Kindersitzen hat der ADAC bei mindestens vier Produkten einen erheblichen Sicherheitsmangel aufgedeckt. Die Techniker stellten bei einem Gurtschloss fest, dass es trotz hörbarem Klicken nicht immer richtig schließt. Bei einem Unfall kann sich das Schloss dann öffnen und das Kind ist nicht mehr gesichert. Betroffen sind die Sitze Wavo/Bimbo Fix, Chicco Zenith, Boulgom Kidconfort und Boulgom Maxiconfort. Es können aber auch Produkte anderer Hersteller mit diesem Schloss ausgestattet sein.
(Berlin) - "Arztpraxen in sozial schwachen und ländlichen Gebieten sind in ihrer Existenz bedroht. Den klassischen Landarzt wird es in Zukunft nicht mehr geben", prognostizierte heute Dr. Leonhard Hansen in Berlin. Der Zweite Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sorgt sich um die Zukunft der Vertragsärzte. Ein Drittel der Allgemeinärzte verdient im Monat rund 1.600 Euro netto - bei einer Wochenarbeitszeit von bis zu 65 Stunden. "Natürlich haben die meisten Ärzte ein ansehnliches Auskommen - es sind aber eben längst nicht alle", erklärte er.
(Berlin) - Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bezeichnet es als unverantwortlich, die Hängepartie zwischen den Parteien um die Verschärfung des Sexualstrafrechts und die nachträgliche Sicherungsverwahrung von verurteilten Sexualstraftätern, die auch nach der Haftentlassung weiterhin eine Gefahr für die Bürger darstellen, länger auszuweiten. Jede weitere Verzögerung, so Konrad Freiberg, GdP-Bundesvorsitzender, bedeute, dass solchen Straftätern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weitere Menschen zum Opfer fallen, und dieses sei vermeidbar. Er habe den Eindruck, als sei die Öffentlichkeit nicht länger bereit, einer politischen Diskussion zu folgen, deren grundsätzliche Zielrichtung hinter den Kulissen schon längst feststeht.
(Frankfurt am Main) - Die staatlichen Ausgaben für Schulbücher und Lernsoftware stagnierten 2002 bei bundesweit ca. 270 Mio. Euro dem absoluten Tiefstand seit der Wiedervereinigung. Seit 1991 haben sich damit die Pro-Schüler-Ausgaben der öffentlichen Hand von 34,50 Euro auf 21,60 Euro um 37 Prozent reduziert. Auch beim Privatkauf von Bildungsmedien im Bereich der Nachhilfe, Prüfungsvorbereitung und dem privaten Lernen gab es 2002 keine Umsatzzuwächse. Der Verkauf von neuen, computergestützten Lernmedien ging 2002 erstmals sogar leicht zurück. Das Jahr 1 nach PISA war ein, schwarzes Jahr für die Bildungsmedienbranche, bilanziert enttäuscht der Branchenverband VdS BILDUNGSMEDIEN die Entwciklung im Geschäftsjahr 2002.





